Samstag, 25. Mai 2013

Alba Yruela – Es wäre schön, wenn Sie hier einen Titel setzen!


Still ruht der See. Naja, eigentlich regnet es draußen nur. Und die Special Herbs 7,8 von MF Doom dreht sich im Kreis. Ich vermute Alba Yruela hört nicht Doom, raucht aber Weed. Ich rauche nicht Weed, höre aber Doom. Und blätter in dem A5 Zine von Alba Yruela, das bei Pogo Books im Juni vor zwei Jahren erschienen ist. Es soll noch ein paar wenige Hefte geben, von daher lohnt sich das mit dem besprechen noch einigermaßen. Ist ein bisschen witzlos nur Zines zu featuren, die nirgends mehr erhältlich sind. Ihr seht, ich hab einen guten Tag und komm euch ein kleines Stück entgegen.

Zum Zine selber. 
Der naheliegenste Zugang zum Zine wäre sicherlich die Fotografin selber. Denn die Fotoreihe des Heftes ist stark autobiografisch/selbstbezüglich ausgerichtet. Und man kann konstatieren, dass sie in diesem Zine noch oder wieder lebt, die Erzählung vom Freund und der besten Freundin oder umgekehrt. Je nach sexueller Prefärenz. Aber auch die Geschichte der Langeweile in irgendeinem Kaff, in der spanischen Provinz. Der Wohngemeinschaft, die man in diesem Alter bildet. (Obwohl traditionell in Spanien die Kinder bis zur Heirat zu Hause wohnen, weil Wohnraum so wahnsinnig teuer ist.) Auch die Orte, wo der Natur noch ein Platz zugedacht ist, sind durch und durch kulturell kodifiziert. 
Und genau wie das Gesicht Albas, sind auch jene "Naturaufnahmen" weniger Ausdruck einer fundamentalen Andersheit(Subjektivität), als vielmehr eine Projektionsfläche, für den Wunsch auf ein mehr an Bedeutung(ein kleines Stück Ewigkeit vlt). Worin dieses mehr aber tatsächlich besteht bleibt relativ unbestimmt. Die Kamera ist hier und wohl auch in den Händen von Yruelas Freunden noch der Apparat der Aneignung und das Bild ein Mittel der Prüfung, was selbst bleibt oder fremd wird.
Angesichts der Fotografien und das ist eine private Erkenntnis, wird mir bewusst wie wenig mich mit dem Leben der Jugendlichen noch verbindet aber auch wie wenig ich mich selbst bisher gefunden habe. Forever Young scheint zu einem Schicksal mehrerer Generationen zu werden. Das sage ich als Soziologe ;-)
Darüber hinaus scheint mir der Beitrag von Alba Yruela auch ein Beispiel zu sein, für ein Phänomen, in dem die Grenze von Autorenschaft und Objektwerdung verschwimmt. Ich empfinde dies als ein sehr gegenwärtiges Phänomen und würde mich über Hinweise auf entsprechende Literatur dazu freuen.

8 Euro Eintritt

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