Mittwoch, 27. März 2013

Toxic Scythe by Meier+Erdmann

So! Ich sach mal, dies ist der letzte aktuelle Kauf den ich bespreche. Ich werde ja arm bei dem Spaß hier. Aber wie soll man auch an so einer schillernden Platte vorbei kommen? Zu hören sind die Klänge des Duo´s Meier+Erdmann. Wobei ich mich zunächst fragen musste, ob das eine Flucht nach vorne ist, wenn man mit solchen – durch und durch – deutschen Namen geschlagen ist. Ich könnte ja ein Lied davon singen. Aber wie man unschwer am Cover erkennen kann, bleibt einem jegliche weitere deutsche Folklore erspart. 
Das tolle Design bzw. die Zeichnung ist von Iska Kaek. Wobei mir scheint, dass eben jene Zeichnung beim Druck ein bisschen eingebüßt hat. Mag aber vlt auch nur für meine Single gelten, denn das Ding ist im Siebdruckverfahren gemacht worden. Dass heißt, da schwankt die Druckqualität durchaus schon mal ein bisschen. Weil Abhängigkeit von Farbe, Druck auf den Rakel, Dauer des Druckprozesses etc.
Aber dafür hat man eben ein sehr schönes Cover. Was dann wohl auch die Sammler unter den Musikfetischisten ansprechen soll und wahrscheinlich auch tut. Ich finde jedenfalls die Arbeiten von Iska so gut, dass das auch schon bei dem Kauf einer anderen Single vlt nicht Kaufentscheidend war aber es definitiv einfacher gemacht hat, ja zu sagen.
Jetzt nicht vergessen, es ist auch Musik auf dem Laubhüpfer drauf. Zwei, vlt auch drei Referenzen seien hier mal kurz notiert, zum einem Dance Like You´re Selling Nails von Venetian Snares, dann ist mir auch der Toxic-Mix von den Suckers nicht mehr aus den Kopf zu bekommen und weil Meier+Erdmann nicht ganz so los harzen wie die ersten beiden, kann man auch noch ein bissl an dem Herren Squarepusher erinnert sein. Klar, dass sind ganz schöne Schwerkaliber mit denen man die beiden hier vergleicht. Aber dafür sind die Sachen überaus solide, so dass man sich durchaus auch etwas Abwechslung zu den eben genannten Musikern in´s DJ Set holen kann. Übrigens sind Meier+Erdmann gerade relativ viel zu sehen. Neulich waren sie in Bremen und dann schon wieder in Berlin und demnächst als SingleAct in Leipzig´s Zoro. Während der Auftritte kehren die beiden aber eher den ambitionierten Musiker heraus, als jetzt unbedingt DJ Hasardeur zu sein. Insofern kann man tatsächlich von einem Konzert sprechen. Von mir aus muss man nicht mit Gitarre am Dancefloor Rand stehen aber vlt gibt es so mehr zu erblicken. Beim Konzert neulich war mir das aber fast ein bisschen zu viel von der Santana Gitarre. Weil Zappa immer, Santana bitte nie. Die Viola Melodica dagegen ein ganz tolles Instrument. Halber Soul Patch wieder nicht so gut, Klarinette aber auch toll.
Aber gut, ist ja kein Blog für Imagepflege. 
Die Single ist ein Splitrelease vom Alphacut(e) und Moniker Eggplant und ist auf 200Stk. limitiert. Moniker Eggplant ist übrigens das Label von Lorenz Erdmann, welches auch diesen sehr schönen Sampler heraus gebracht hat. 
In Berlin gibt´s die Single sehr sicher bei Praxis. Ich hab n Fünfer bezahlt. Achso, schön wäre noch ein weiterer Track auf der Single gewesen. 7" geht ja immer viel zu schnell zu Ende.

copycandy macht löcher zahn

So lange ich keine Zines oder andere Medienträger zugeschickt bekomme, kann ich noch ein bisschen aus dem Nähkästchen plaudern und meine Lieblingszines vorstellen. Das copycandy dürfte eigentlich niemand da draußen kennen. Zum einen ist es bestimmt schon 10 Jahre alt. Was für Zines ganz ordentlich was auf dem Buckel ist, mit langen grauen Bart im Gesicht, mit ohne Zähne im Maul und Gicht im Glied etc. Aber schlimmer noch, copycandy war fast ein autistisches Produkt, weil maximal in einer Auflage von zehn Heften erschienen. Vermutlich wurde kein einziges davon verkauft und ob der Inhalt dieser Hefte übereinstimmend ist, dafür würde ich nicht bürgen wollen. Mein damaliger Mitbewohner Captain Ulli hat´s gebastelt gehabt. Wir wohnten in der mecklenburgischen Metropole Anklam. Und ich bilde mir ein, dass ich das mit den Zines machen initiiert hatte. Denn schon vor meiner Zeit dort oben, hatte ich kleine Kopierhefte gebastelt und diese meinen LehrerInnen aufgequatscht. 
Aber zurück zum copycandy. Dieses ist ein winziges Heftchen im A6 Quer-Format (ca.) und 12 Seiten. 
Ich meine schon viele der Techniken zu erkennen, mit denen Steffen heute noch versucht die Welt zu verbiegen. Bspw. die Wiederholung von Motiven in verschiedenen Modi, die Arbeit mit den Fehlern einer scheinbaren Serialität, der Kombination von Zeichnung und Collage aber auch die bloße Übernahme und Rekontextualisierung vorgefundener Piktogramme oder ähnlichen Abfallprodukten der gestalterischen Zunft und der Printindustrie. 
Aber vor allem arbeitet Steffen – vmtl seit der ersten Stunde – an der Beantwortung der Frage, wo Kitsch in Kunst übergeht (und umgekehrt). Gestalterisch manifestiert sich die Frage in der Anordnung verschiedener auch konträrer Bildelementen, so dass das Verhältnis von singulären Bildelement und Bild-Ar­ran­ge­ment zu schwirren beginnt. Wobei ich hinzufügen sollte, dass diese Bildelemente in letzter Zeit immer weniger einen konkreten Charakter annehmen. Das konnte und kann man wohl auch noch, in Steffens derzeitigen Schlafzimmerausstellung sehen. Einfach per Mail anmelden.  Kurz besprochen habe ich die Ausstellung auf dem Gluediver.
Online findet man den Captain mittlerweile nur noch hier. Und ob es das Heft noch gibt oder ob es vlt neu aufgelegt werden kann, das müsst ihr hier in Erfahrung bringen --> steffenullmann [at] lavabit [Punkt] com
Ich würde mir das sehr wünschen. Auch dass Steffen das Zine vlt wieder als ein passendes Medium für seine Arbeiten entdeckt. Die Beiläufigkeit aber auch Konzentriertheit des Mediums, seine Unaufdringlichkeit und Stille, letztlich die Bescheidenheit des Zines, ditt passt doch wie die Faust uffs Auje. Ulli mache wieder Zines!
Der Captain auf der letzten Swingerparty.

Freitag, 22. März 2013

Nebenbei auf andere zeigen - Red Night Variation

Hallo Ballo, gar nicht so einfach den ganze Krempel hier halbwegs editiert zu bekommen. Erst recht, wenn man eigentlich nur ein absolut stümperhaftes Verständnis von Webseiten-programmierung etc.pp. hat. Aber na gut, ich boxe mich da durch. 
Ich hatte heute ein Tape Besprechung zu TVO/Covered in Sand von den Red Night Variations auf dem Schirm, via XLR8R. Kann man hier kaufen oder auch nur hören.
Da ich das Tape nicht selber habe, mag ich es hier auch nicht besprechen. Aber der Artikel an sich und was er über die Band hinaus erzählt hat, fand ich super spannend. Ich habe hier mal nur den Anfang des Artikels von Brandon Bussolini eingefügt.
Cassette tapes are the favored medium of the noise underground, a subculture that has had more and more to do with techno as of late. Apart from their nostalgic aspects, their clumsy tactility and muddy, mid-fi sonics create an atmosphere that Ruaridh Law exploited to maximum effect under his TVO alias on last year's creeping Red Night
Und das geht ähnlich informativ weiter, nämlich hier.
Interessant auch deshalb, weil die Kassette – wie die Vinyl-Platte auch, aber im Gegensatz zur CD – erneut Aufmerksamkeit erhält. Also nach über 20 Jahren. Und das bei weitem nicht nur auf diesem Blog. Selbst bei Boomkat werden die alten, neuen Bänder wieder gehandelt. Hmm? So im schönen Pink würde ich ja auch gerne das eine oder andere Tape heraus bringen. Aber eigentlich kommt es ja auf die Musik drauf an. Und da bleibt offen, ob nicht die Vertriebswege für Bands über das Internet interessanter sind und bleiben. Insofern sollte es schwierig sein oder bleiben gute Musiker für solche Projekte zu gewinnen. Ich hatte das vor 10 Jahren mal versucht, bin aber grandios gescheitert. 
Es wäre aber zu diskutieren, ob sich die westliche Gesellschaft nicht gerade wieder zu einer der Manufakturen zurück entwickelt. Einiges scheint darauf hinzuweisen, insofern vlt bessere Bedingungen für Micro-Labels und Verlage. Aber kann das der Geschichte vernünftigster Schluss sein. Irgendwie ja auch nicht. Denke ich. Ich hoffe ich finde demnächst die Zeit und vlt auch einen besseren (weil bezahlten) Ort, wo ich meine (dann sortierten) Gedanken publizieren kann. Ansonsten in Häppchen hier. Vielleicht.

Dienstag, 19. März 2013

The Sacred Travelers 7inch

Also so prall ist das Foto hier auch schon wieder nicht. Aber ich glaube diesmal lag´s an mir. War vlt. zu kaputt am Freitag, nach dem Konzert und am kommenden Tag auch noch. Und sowieso immer zu wenig Licht hier in meinem Zimmer. Also ganz weit weg von der Kraft der Sonne Afrikas. 
Jedenfalls habe ich es Samstag Abends nicht mehr vor die Tür geschafft. Aber zu der 7" Single hat´s am Freitag alle mal noch gereicht. Und auch jetzt gerade läuft die schon wieder eine Runde nach der anderen. Quasi inspirative Quelle. Und als Surogat für´s fehlende Licht.
Im Trickster war vergangenen Freitag der angebliche Abschiedsgig von Awesome Tapes from Africa in Deutschland angesetzt und die Chance wollte ich mir dann doch nicht nehmen lassen. Mittlerweile habe ich erfahren, dass es vlt noch einen Auftritt in der Spedition/Bremen geben soll. Was mich für die Bremer natürlich freut. Ich hoffe sie wissen es zu würdigen. 
Ich hatte Brian Shimkovitz aka A.T.F.A. (Interview, Wire) beim Wax Treatment knapp verpasst und einmal ein bisschen was im Monarchen gesehen. Ich finde seine Sammlung und Arbeit für Awesome Tapes ganz wunderbar. Und im Besonderen das Tape von Prince Khonjo ist mir lieb und teuer geworden, wenn auch nur in der digitalen Form. Am Freitag hatte ich dann nicht mehr die Power bis ganz zum Schluss des Sets zu bleiben, aber es gab ein paar ganz tolle Musiken. Auch von Dj Fett.
Naja.
Aber eigentlich möchte ich ja über die Single der Band The Sacred Travelers schreiben. Aber es passt so gut zusammen, hier, die Kassetten und die Single und das alles sowieso an einem Abend.
Die Single gab´s zum Einführungspreis ;-) von 5€. Was bei einer Miniauflage ein durchaus fairer Preis ist. Und auch wenn die Band an dem Abend sehr gut war, ist die Single darüber hinaus noch eine positive musikalische Überraschung. Klingt alles so wunderbar aus einem Guss. Wobei zum einem und das sehr stark, auf die Nordafrikanische Musiktradition und auch der arabischen Halbinsel referiert wird aber anderseits durchaus die (mittlerweile) Musiktradition eines John Zorns mitgedacht wird. Wobei diese beiden Pole ja auch so schon nicht ganz weit von einander entfernt liegen.
Sehr schön und eben über das Konzerterlebnis hinausweisend, finde ich den Beginn der zweiten Single-Seite, wo sehr minimalistisch musikalische Themen von ein Syntheziser und E-Drums (?) aufgegriffen, die dann aber im konzertanten Spiel weitergeführt und beendet werden. Ich könnte mir durchaus vorstellen, dass der Anfang auch über die ganze Länge der Seite getragen hätte, aber auch diese Version ist sehr, sehr gut. Aufgenommen wurden die beiden Tracks übrigens auch bei einem Konzert in Berlin, genaugenommen im Ausland. Davon kursiert ein Video bei Youtube. Und den Mitschnitt hier unten auf Soundcloud. Man merkt der Single aber durchaus an, dass sie über das Mischpult aufgenommen wurde. Und das ist durch und durch ein Pluspunkt.
Wovon ich Anfangs ein bisschen abgeschreckt war, dass die Band dann doch sehr an eine Hippie/Kirchengruppe erinnert hat. Also jetzt beim Auftritt. Und irgendwie denke ich mir schon, boah, geht das nicht auch anders? Die Boys und Girls in Africa laufen schließlich auch längst in Sneakers durch die Savanne. Aber gut, wer so viel mit den Instrumenten übt, hat halt wenig Zeit seine Skills bezüglich des Kleidungsstils zu proben. Naja, und bei einer Band von fast 10 Leuten, hat dieser erste Eindruck durchaus eine Revision oder auch Spezifizierung verdient. Und wie gesagt, musikalisch, ganz weit vorne. Ich freue mich auf weitere Veröffentlichungen, gerne auch mal ein Tape von 60min, denn die Single ist dann doch nur dazu geeignet die Vorlust zu steigern aber nicht ihrem Ende zuzuführen.
Das Label Valis Records und dessen neueste Veröffentlichung ist (noch) nicht im Web zu finden. Aber vlt schreibt ihr bei Lust einfach den Mastermind hinter dem ganzen Projekt an, Big Daddy Mugglestone.
Web.
Mail: mugglestone[at]gmail[dot]com
The Sacred Travellers live at The ausland Juke Joint by broeckel
Brian Shimkovitz aka A.T.F.A.


The Sacred Travelers

Womanimalistic #1



Womanimalistic #1, ist ein tolles Illustrations/Comic Zine von Caroline Paquita, die auch bei den Forgetters Bass gespielt hat. Und so ist es dann auch nicht verwunderlich, dass ich dieses Zine aus den Staaten auf/nach einem Konzert gekauft habe. Nämlich irgendwann lange her,  in der Friese/Bremen, wo es neben Musik von den drei Forgetters eben auch Patches, Zines und ähnliches gab. Mittlerweile ist Caroline wohl (leider) nicht mehr bei der Band aber aktiv ist sie trotzdem geblieben. Das Zine ist übrigens zwei (bzw. mehrfarbig kopiert) weil es aus einen Risograph kommt und nicht dem herkömmlichen Kopierer. Es wird keine durchgängige Geschichte erzählt, sondern ist vielmehr eine Kompilation, verschieden(-alt)er Zeichnungen, Anmerkungen, Rezepte und "Werbung". Das ganze kommt aus so einer Ecke mystizistischen Feminismus mit Anleitungen zum gesunden Leben. Sollte Mann und Frau sich aber nicht von abschrecken lassen. Aus Angst vor Politik (also der Konfrontation mit Nebenwidersprüchen) sollte man ja sowieso nichts ausschließen. Man beraubt sich da seines eigenen Lebens. Klingt jetzt fast schon so eso-mäßig wie die Sachen im Zine, ist aber eher zweckrationalistisch gedacht. Also Chicks and Chacks, klare Sache, Zine kaufen und mal zum Marx Lektürkus. Kostet nicht viel ;-) 
Wobei ich den Preis vom Zine schon wieder vergessen habe. Ist, wie bereits gesagt, schon ewig her. Der Holger könnte nach schauen. Also wann das Konzert war.
Ich geh stattdessen jetzt mal zurück zu den Büchern, mit den vielen Wörtern. Ach und nicht vergessen mir Zines, 7" und Cassetten zu schicken. Dann gibt´s auch mal was aktuelleres hier ;-)
Zu beziehen ist das Zine vmtl. am besten bei Caroline selbst.
Caroline Paquita:
mail: carolinepaquita[at]gmail[dot]com
Und kann mir jemand sagen, warum die Auflösung von den unteren beiden Bildern nicht so berauschend ist. Bei iPhoto sehen sie noch okay aus, bei photobucket nicht mehr ganz so prall :-(

Mittwoch, 13. März 2013

Liebe Helga, tolles Zine



Liebe Helga ist auch eines der Zines, die ich letztes Jahr beim Zine Fest gekauft habe. 
Just in diesem Moment fällt mir ein, dass es vlt. von Interesse wäre, wie teuer das Zine oder die bereits besprochenen Sachen sind. Also bei Liebe Helga weiß ich es nicht mehr. Aber es war nicht übermäßig viel. Es ist ein kleines Zine von 12 Seiten im Postkartenformat. Der Preis dürfte moderat ausgefallen sein. Die Auflage von 16 Exemplaren dagegen winzig. Und die Tätigkeit der Autorin? Ist diese groß oder klein und wer ist die Autorin und wer ihr Adressat?
In diesem Fall sollte man zunächst vlt. von editieren sprechen. Editiert ist das Zine von Angela Losa. Einer Spanierin in Berlin, zumindest hat sie ein Semester in Berlin studiert. Das mag keine besonders große Bedeutung haben, Postkarten wie die im Heft abgebildet sind, findet man bei vielen Berliner Wohnungsauflösungen oder wenn sie unachtsam/nachlässig in Wohnungen, Dachböden oder Kellern zurück gelassen werden.
Aber was verbindet die Editorin mit den Urlaubszielen auf den Karten, mit den Worten an die ursprüngliche Adressatin? Insofern ist dieser  Umstand doch auch bemerkenswert.
Ich will hier nicht so sehr ins deuten kommen.
Vlt ist es deshalb hilfreich, wenn ich versuche zu klären, was das Zine mir bedeutet. Denn was sind die abgebildeten Karten für mich, denjenigen der das Zine/die Sammlung gekauft hat?
Ist es mein voyeristisches Interesse? Ich meine nicht. Helga wird zwar als Personenbild hinter den wenigen an sie gerichteten Worte sichtbar aber sie bleibt eben auch ein Klischee. Und somit wohl vor allem auch eine Projektionsfläche für das, was wir hinter der Vergangenheit verbergen.
Gleichermaßen dürften die Karten, Mitteilungen und Fotografien auf die Editorin gewirkt haben. Vmtl. ähnlich befremdlich wie auch auf mich. Helga, bzw. die an sie gerichteten Devotionalien der "deutschen" Alltagskultur, werden zum Ausdruck einer ersehnten Heimlichkeit und Lächerlichkeit zugleich. Deshalb finden wir BesucherInnen der Trödelmärkte von Berlin, nicht die Vergangenheit der Stadt, sondern vielmehr unsere ersehnte Gegenwart oder Zukunft. Das Zine stellt dies aus, wie es eine gekaufte Deckenlampe nicht oder weniger kann. Hier macht das Lachen im besten Fall uns innehalten. Schönes Zine.
Bezug: angela[dot]losa[dot]mendioroz[at]gmail[dot]com
Preis: unbekannt
Auflage: 16

Was Zines, die Stadt Potsdam und Feminismus gemeinsam haben









































Ich weiß selbstverständlich noch nicht, wie das Fanzine Regal in der Realität aussehen wird. Finde es aber grundsätzlich ne schöne Sache. Und deshalb kommt hier auch der Aufruf dazu rein. Also wer sich in Potsdam bewegt, sollte dort vlt am Freitag hin. Kaffe und Kuchen! Kaffe und Kuchen und Zines!

es ist endlich soweit:>...es wird ein ZINE REGAL im []fem_archiv Potsdam (H.-Elflein-Str.32,
Innenstadt;www.femarchiv-potsdam.de) geben!!!

Feierlich eröffnet wird es am

                                Freitag 15.03.2013 :::16.00Uhr


Dazu gibts Kaffe, Tee, lekka Kuchen, Zeit und Raum und gemütliche Sofas
zum stöbern.

UND nen WORKSHOP

in welchem ihr mehr über Zinegestaltungsformen erfahren könnt undoder
selbst eins gestalten lernt.

Falls ihr tolle Zines habt, die schwarz/weiß kopiert werden können und
unbedingt mit der Welt geteilt werden wollen..bringt sie mit!


Was ist ein Zine und wozu ist es gut?
Ein  zine  (engl.  wort  “magazine”)  erscheint  meist unkommerziell und
in kleiner Aufage. Wichtig  ist,dass die Produktion des zines auf
“professionelle”Hilfsmittel  verzichtet und  somit eine möglichst große
Unabhängigkeit  von  kommerziellen  Strukturen schafft (Do-It-Yourself!).
Eine sehr beliebte Methode ist es, Texte und Bilder per “cut and paste”
mit Schere und Kleber anzuordnen. Scharz-weiß oder Farbe, mit Schablone
besprüht,  Siebbedruck, mit Umschlag, kopiert, gedruckt, gefaltete,
getackert, gebunden, geklebt, gemalt, geschrieben, per Schreibmaschine,
Computer oder Hand...alles geht was in deinem Kopf möglich ist!
Zines bieten die tolle Gelegenheit selbstständig Gedanken, Gefühle, Texte,
Gedichte,  Inhalte,  Bilder,gewonnene Erkenntnisse, Fähigkeiten mit
Menschen zu teilen und sie nicht auf deinem Computer oder in deinem Kopf
versauern zu lassen.

Warum im Fem_Archiv?
Zines  zu  vielfältigen  Themen  -  Feminismus,  Frauenrealitäten,  Queer,
Sexualität,  Politik,  Lyrik, Psychatrie(erfahrungen),  Traumaarbeit
etc.  sollen hier zukünftig ihren Platz fnden. Viele FrauenTrans* können
in Zines ihre Themen und Inhalte teilen und haben eine Stimme, wo sie in
Bücher, der Uni und der Öffentlichkeit fehlen. Themen wie alternative
Beziehungsformen, Consent, Sexualität, Anarchismus, Krankheit,
Queer-Feminismus,  aber  auch  Fankultur und  Spaßfaktor  haben  einen
großen  Stellenwert im  Zinemillieu.  Einige  Zines  beschäftigen  sich
mit Erfahrungen sexistischer oder sexualisierter Gewalt
und  dem  Umgang  damit.  Sie  bieten  Erfahrungsaustausch, oder intensiven
Einblick.  Sie  helfen  Betroffenen  Erlebtes  zu  verarbeiten und bieten
die Möglichkeit Verständnis und Handlungsoptionen  zu  entwickeln.  Es
ist  auch  an einem  Fem_Archiv alternative  Formen  von Medien zur
Verfügung zu stellen und das Thema nicht aus den Augen zu verlieren.

Dienstag, 12. März 2013

Rhyton Tapes


Gar nicht so einfach, nicht auf das Rhyton Konzert von letzter Woche zu kommen und bei den Tapes zu bleiben, die hier zu sehen sind. Weil bei der Gelegenheit habe ich die beiden Tapes gekauft und nicht die Platte. Was in Bezug auf eine fortdauernden Wertanlage sicherlich ein Fehler ist. Denn Tapes bieten im Sinne der "Haltbarkeit" sicherlich nicht die gleichen Vorzüge zur Schallplatte. Aber sie sind auch nicht so schlecht wie ihr Ruf. Und zumindest in den 1980er Jahren, war sie fast natürlich, das DIY Medium schlechthin. Wobei sie in der DDR, wo ich herkomme, auch dort noch ein rares Gut darstellte und die Geschichten, wie man an sie ran kam sicherlich ganze Bände und Blogs füllen würden.
Kurz zum Konzert und dann zu den Tapes. Ich mag das West Germany. Es ist was es ist. Ein quasi entkernter Raum mit improvisierten Auf- und Einbauten. Klein und es wird laut drin. Klar über die Preise und das Publikum lässt sich streiten. Aber das liegt auch an den Veranstaltungen. Die Leute vom Pupsi Club waren jedenfalls Granate. Inklusive Popers und auf der Tanzfläche blasen. Gut, dass muss ich nicht selber haben. Aber das war im Gegensatz zu vielen anderen Partys tatsächliche Enthemmtheit. Auch wenn da nicht jeder Schwanz wie ne Eins stand. Aber so siehts ja aus, in Echt. Beim Konzert domierten dann doch die Blender und Poser, aber noch eher die Schwundformen davon, wahrscheinlich weil die Band dann doch noch nicht so sehr strahlt, dass man sich in deren Licht spiegeln kann. Die Vice ist quasi noch hinten dran oder schon wieder weiter vorn?! Die Vorband war Scheisse. Sorry. Es gab sicherlich ein paar musikalische Ideen des Schlagzeugers oder Gitarristen aber damit hatte es sich schon erledigt. Halt die lokale Band die aus reinem Konventionszwang dazu gebucht wird. Auch wenn lokal hier Leute aus Frankreich bedeuten. Rhyton war dann in etwa so souverän, wie ich es bei einer Thrill Jockey Band erwarte. (Was ich gleichwohl eben erst festgestellt habe, weil die Tapes da nicht rausgekommen sind)
Die Band spielte Impro (?)- Prog- Psychedelic-Rock. Die drei Leute beherrschen ihr Instrumente wie sonste was und so mäanderte der Sound durch West Germany und sog wohl alle diejenigen in ihren Bann, die ihre Zeit nicht mit sinnlosen faseln verbrachten. Ist erstes Bild schon zu abgegriffen? Die Szene/Gattung ist ja schon ein bisschen älter, insofern muss ein solches Bild bei den meisten Musikliebhabern als bekannt vorausgesetzt werden. Es stimmt aber trotzdem. Im Gegensatz zum Sound bleibt das "Bühnenbild" der Band relativ statisch. Ich denke nicht, dass eine Band groß oder überhaupt mit dem Publikum interagieren muss oder sollte. Aber ich empfinde es immer als irgendwie traurig, wenn da die Musiker stehen und jeder eher mehr als weniger Musik für sich selbst macht. Also der narzisstische Moment des musizieren, die Selbstbefriedigung eine "zu große" Bedeutung erhält. Es ist klar, dass dieser Anteil mit der Beherrschung des Instruments und des Zusammenspiels wächst; und große und schlechte Bands kaschieren dies durch Bühnenshows. Aber ich vermisse trotzdem die Blickkontakte, die entsprechenden Mimiken etc. der Musiker untereinander. Aber das hat wohl sehr viel mit meinem eigenen Ideal zu tun. Insofern nehmt das nicht als direkte Kritik an die Band.
Zu den Tapes. Sehr wahrscheinlich sind´s Eigenproduktionen. Ich habe jedenfalls keinen entsprechenden Vertrieb oder Label auf die Schnelle gefunden. Dass das Unity Bailout Tape (dunkel) bei Spittoon erschienen ist, kann man ja als eine Wendung in Bezug auf den Namen der Band sehen. Auch die Anmutung dieses Tapes sieht doch sehr nach "guter alter" Handarbeit aus. Reduziertes Layout, n bissl Schick gemacht usw.
Da die Tapes im Selbstverlag erschienen sind, ist es vlt. nicht so ganz einfach an die Tapes zu kommen. Wenn man nicht gerade die Band auf Tour sieht. Aber sicherlich kann man die Leute auch über Soundcloud oder ähnliches anschreiben.
Das Lied hier jedenfalls ist auch auf dem Tape zu hören. Und lässt sicherlich auch etwas von der Qualität der Band aber auch des Tapes durchblicken. Das kann hier jedenfalls ganz bequem im Hintergrund durchlaufen. Auch wenns dann der Soundtrack zu einer sehr düsteren trippigen Nacht ist. Das andere Tape Sixteen Recent Degradations ist dafür weniger berauschend. Schade wenn Kassetten dann doch nur dazu genutzt werden, in diesem Fall ein Konzert oder auch Proberaumaufnahmen zu vervielfältigen. Als Korrektivaufnahme für die Band, sind diese sicherlich gut. Zum hören, dem konzentrierten wie dem beiläufigen sind sie aber weniger geeignet. Vlt. komme ich in diesem Fall später noch zu einer anderen Einsicht und entdecke dann die Genialität des Moments. Bisher hat sich dieser aber nicht erschlossen. Auch wenn das Artwork bei dem Tape noch ein bisschen feiner ist. Well, eines hop das andere flop. Was solls.

Montag, 11. März 2013

how to seduce a girl


Es kann nie schaden seine Bagger-Skills bei Männern, wie Frauen zu trainieren. Gerade in einer Stadt wie Berlin, für die das Konzept der Monogamie so gar nicht zu passen scheint. Wobei dann doch wieder unendlich viele Menschen im Singlestatus zu verharren scheinen. Vlt. in der Hoffnung der Prinz/die Prinzessin kommt in naher Zukunft auf einem weißen Schimmel daher geritten. Und dafür möchte Mann wie Frau sich doch gerne frei halten. Vlt ist es aber auch ganz anders, denn Berlin ist mehr als Kreuzberg und die Generation der Twens. Aber jene Twens dürften dann doch den Großteil der Aussteller bei der Zine Messe letztes Jahr im Mehringhof gestellt haben. Erst war ich ein bisschen enttäuscht, weil die Auswahl im Eingangsbereich eher langweilig schien. Bunter wurde es erst mit den Comics und Zeichnungs-Geschichten in den hinteren Räumen. Quasi vorne Politik und hinten die Nerds. Ich finde das kann man ruhig ein bisschen mischen. Aber in dem was wir Realität nennen, finden dann wohl doch die jeweiligen Gruppen relativ schnell zusammen und verharren im bekannten. 
Aber gut. Um zum Anfang zurück zu kommen. Ich wusste sofort, dass ich das Comic von Ali Fitzgerald haben möchte. Aber es gab nur noch das Ansichtsexemplar. Weil ehh schon fast Schluss war, habe ich es dann doch bekommen. Die Idee ist einfach zu lustig und die Standartsituationen sind ganz wunderbar den Berliner Szenen abgemerkt. Die Zeichnungen finde ich mal mehr, mal weniger gelungen. Vielleicht weil es irgendwie zu unentschieden zwischen Skizze und Zeichnung schwirrt. Aber ich habs gekauft und nicht bereut. Vielmehr würde ich hier ne klare Kaufempfehlung geben. Auch wenn die Tipps um ein Mädchen abzuschleppen besser nicht so ernst genommen werden sollten. Zumindest Männer sollten sich zurück halten. Schließlich sind die beiden Hauptprotagonisten (eher) weibliche (Tier-)Wesen. Und ein bisschen sollte Mann die Intention der Autorin berücksichtigen. Zumindest mal nachfragen, bevor ER dann loslegt. Aber die Arbeit nehme ich dem Leser aber nicht ab. Für alle Frauen gibt´s aber ein klares Go. Zu beziehen ist das Heft vmtl. am besten bei der Zeichnerin selbst und nachfragen kann Mann dort auch. alifitzgerald8(at)gmail(dot)com 

Samstag, 9. März 2013

Dies ist eine Single mit zwei Musikern


Das dürfte die erste Single auf dem Gluediver gewesen sein, die ich "besprochen" habe. Eigentlich war es nicht viel mehr als eine Kaufabsichtserklärung. Aber eine der ich gefolgt bin. Und der Kauf hat sich wirklich gelohnt, denn die 7" ist ne Hammer Scheibe. Geht ordentlich ab, so wie man es bei Deformer und Zombieflesheater erwarten darf. Und verrückt, ich sehe gerade, dass ich den Beitrag hier unten genau vor 2 Jahren – auf den Tag genau – gepostet habe. Verdammt, es scheint mir fast, als wäre es viel zu lange her, dass so ein Breakcore Kleinod auf Vinyl erschien. Aber ich glaube schon damals hat es sich bereits abgezeichnet das auch in dem Genre Breakcore immer weniger Musik auf Vinyl veröffentlicht wird. Bzw. das Musik in einem kleinen Format oder Auflage veröffentlich werden und Schallplatten eine veränderte Bedeutung erfahren würden. Jedenfalls zum Teil.                                                 Ich beschränke mich in diesem Blog auf Fanzine´s, 7"Singles und Kassetten, weil dies Medien sind, die der Tendenz nach Autorenmedien sind. Das finanzielle Risiko ihrer Herstellung und des Vertriebs bleibt ja zumeist in einem übersichtlichen Rahmen. Gleichzeitig ist der Druck etwaiger Zensur viel geringer. Das ist kein Qualitätsmerkmal aber... eben doch ein Aspekt der sowohl im Sinn des Mediums und der Rezeption berücksichtig werden sollte.                                                                                                                                   Gleichzeitig ist aber auch zu beobachten, dass diese Medien die Tendenz haben zu einem Gegenstand finanzieller Spekulationen zu werden. Was ich eher schade als wünschenswert empfinde. Ich werde mal sehen, dass ich dieses Thema an anderer Stelle noch einmal aufgreifen werde. Ein paar Anmerkungen, quasi aus der Sicht eines Produzenten, kann man in meinem Interview mit Felix/Istari Lasterfahrer lesen. Das passt ja auch musikalisch ein bisschen zu diesem Post. -->

Mittwoch, 9. März 2011 auf´m Gluediver.

 Deformer Vs Zombie Flesheater

So letzte Grafik für heute. Und Schwerpunkt hier auch eher die Musik.
Single sieht super aus. Ich will haben schnell. Silvester ist auch noch nicht so lange her, als das man sich nicht mehr an das Gebolze von Zombie Flesheater im Tacheles erinnern würde.
Genau zweites großes Hobby, Breakcore.
Nee, mich bekommt man nicht mehr groß.
Also nächstes mal in Berlin in den Praxis Shop. Für ne Single wirds ja wohl noch reichen.
Wem jetzt schon nach Bässen und Beats ist, unter anderen Shitmat, schaut mal hier.

Informeeeeeeeeeeeeeeeeeeer, tüdel lie tü.

Freitag, 8. März 2013

lots 2 say

Ich dachte ich gewähre euch schon einmal ein Ausblick auf ein paar Zines, die darauf warten von mir besprochen zu werden. Dafür wurden viele Bäume geholzt. Das ist ganz klar. Und ein paar ganz besondere Schmankerl sind definitiv dabei. Ein ganzen Haufen hatte ich bei ner Zine Messe in den Mehring Höfen gekauft. Wann das genau war, habe ich schon wieder vergessen. Trotzdem dürft ihr mir gerne eure Zines, Kassetten und 7" zuschicken. Denn noch bunter ist noch besser. Darf aber auch noch schwärzer werden b/w Copies etc. Dazu müsst ihr aber noch nach meiner Adresse fragen ;-)
Schönes Wochenende. Und habt euch gern.

they found my body by the river


Da hab ich mich gefreut. Letztes Jahr. Endlich mal etwas gewonnen. Ein 7" Vinyl mit dem Namen THEY FOUND MY BODY BY THE RIVER. Und es gab noch ne alte Postkarte mit Bergpanorama oben drauf.
T.F.M.B.B.T.R. ist aber auch ein Blog, den ich seit geraumer Zeit verfolge. Auf persönliche Einladung. Denn hinter dem, ja was ist es denn nun eigentlich, eine Band, ein Zeichner, ein Blogger? steht Ansgar Wilken. Und das ist ein Buddie von mir, den ich noch aus Bremen kenne. Und jetzt erzähle ich wieder die Geschichte mit der ersten Platte, die ich mir in Bremen gekauft habe. 
Als ich vor über 9 Jahren nach Bremen ging, habe ich mir zumindest das erste halbe Jahr lang immer den Bremer gekauft. Also das lokale Veranstaltungs- und "Kultur"Blättchen. Da gab es die Rubrik Platten aus Bremen. Die Band die dort besprochen wurde, hieß Juli/Juni. Eine fast unhörbare Improplatte, u.a. von eben jenen Ansgar Wilken und auch Tim Tetzner, der später den Plattenladen Dense in Berlin aufzog. Mir gefiehl das Cover und was dort geschrieben stand und wie verrückt das klang (oder vlt. habe ich das auch nur so in Erinnerung). So das ich mir das Ding sofort gekauft habe.
Da kannte ich Ansgar und Konsorten aber noch nicht. Es hat aber nicht übermäßig lange gedauert bis man zueinander fand. Und irgendwie ist es in der Welt so eingerichtet, dass die Verrückten irgendwie zusammen halten müssen. Also ist der Kontakt nie ganz abgebrochen. Ihr meint vlt das wäre der Grund, also Buddiefaktor, dass jetzt hier die Platte besprochen wird. Das ist insofern richtig, weil ich so überhaupt etwas mitbekommen habe, von dieser Platte in winziger Auflage von 125 Exmplaren. Und vlt auch schnell genug war Ansgar zu schreiben, dass ich zu den ersten fünf Antwortern gehören möchte, die die Platte gewinnen. 
Aber wäre die Platte unhörbar oder fast unhörbar oder vlt sogar Scheisse, dann würdet ihr das jetzt hier lesen können. Ist sie aber nicht. 
Ansgar ist ein echter Tausendsassa, ein Hans Dampf in allen Gassen, der in etwa tausend verschiedene Musik Projekte verfolgt. Eine ganz Zeit habe ich ihn vor allem mit seinem Cello und einem Looppedal gesehen und das war mal mehr gut, mal weniger. Quasi Tagesformabhängig. Von der Musik auf der Single habe ich ähnliches erwartet. Aber dann waren die Tracks Popsongs, vlt. ein bisschen an die Lieder erinnernd, die er mit der Band Ilse Lau zusammen gemacht hat. Denn die Songs auf der Platte haben einen Anfang und ein Ende und zwischendrin passiert was. Und das auf sehr angenehme aber auch spannende Weise. Auch weil die Tracks so abwechslungsreich sind. Hat man Zehn Zens gehört, weiß man trotzdem nicht, wie Jean Cocteau klingen wird. Beide Songs ganz toll aber auch A to Z. Naja, kann man hier oben selbst hören. Und sagt nicht, ich hätte nicht recht. Ach so toll kann deutsches No Wave sein und alles passt so schön zusammen, trotz der Unterschiedlichkeit. Ordern kann man die Single u.a. über die Bandcamp Seite. In Berlin gibt´s vlt noch zwei, drei Exemplare bei 33 rpm Records im Wrangel Kiez.
Achso: Neues Release gibt´s auch schon wieder :-)

Donnerstag, 7. März 2013

Donnerstag, 25. November 2010 beim Gluediver.

Man with the Mask – Adam Revington


Zwanzig Jahre alt ist Adam Revington und er lebt in Toronto/ Canada. Eigentlich ist damit alles umrissen, was seine Fotos betrifft. Dies meine ich aber gar nicht negativ, sondern im besten Sinne einer  detaillierten Studie. Sein Fanzine bei Pogobooks wirkt deshalb  wie ein kleines Forschungstagebuch. Wie tote Schmetterlinge sind die scheinbaren Alltagsimpressionen und Gegenstände in dem s/w Zine aneinander gereiht. Zugleich lassen sich die Fotos als lakonische Kommentare lesen.

(Nach der Niederlage von Kyzikos sandten die Spartaner einen Schlachtbericht nach Hause, der von den Athenern, die ihn abfingen, als typisch lakonisch verlacht wurde:
„Boote verloren. Mindaros tot. Männer haben Hunger. Wissen nicht, was tun.“) wiki
Weil sie vorgeben nur Information zu sein, sind sie einiges darüber hinaus und viel mehr als ein bloßes Dokument. 
Irgendwie kann ich mir gar nicht vorstellen, wie die Fotos besser aufgehoben sein könnten, als in dem schlichten Zine von Pogobooks. Einfach kopiert, auf einem nicht ganz weissen unlackierten Papier. Vlt ist das Zine sogar meine Lieblingsveröffentlichung bei P/B´s. Nichts ist hier übergroß oder wird als solches behauptet und das eigene Gesicht (das von Adam?) wird hinter Masken offenbart. Ich mag so Krams. Euch wird das wahrscheinlich vorenthalten bleiben, das Zine ist ausverkauft. Vielleicht hilft aber auch betteln oder eine Großbestellung bei Pogobooks. Ansonsten vlt mal bei Adam anfragen.

Mittwoch, 6. März 2013

Donnerstag, 20. Januar 2011uffm Gluediver veröffentlicht.


WTF - WTWML - AnnA Bak @ PogoBooks

Vlt findet die eine oder der Andere es langweilig, dass ich hier immer mal wieder Pogobooks Hefte und Zines bespreche. Und um ehrlich zu sein, sie stapeln sich bei mir und es gebe noch viel mehr zu schreiben und zu zeigen. Und ein paar kommen ganz sicher noch.
Ganz neu ist das Heft von Anna Bak, die in Berlin lebt. Anna´s Heft heißt WTWML und ist für mich etwas ganz besonderes. Das Bild hier oben täuscht vlt ein bisschen. Das Heft ist von Vorne bis Hinten voll von Collagen. "Ungelenk" geschnittene vorwiegend geometrische Figuren aus alten Fotos. Viele waren wohl einmal Naturaufnahmengewesen.
Klassisch bringt die Collage zwei sich ausschließende Perspektiven zusammen. So auch hier. Vlt nicht so sehr auf der Inhaltsebene (da gibt es keine dezidierten Aussagen, wie bei Heartfield bspw.), dafür vor allem auf der formalen Ebene. Nah- und Fernaufnahmen werden eng geführt. Es entsteht ein Sog, dem ich mich schwer entziehen kann. Fast jede Collage könnte ein Plattencover sein. Und vlt weil der geometrische Stil sehr dezent angesetzt ist, verlieren die Bilder auch nicht so schnell ihren Reiz. Jedenfalls haben sie das bisher nicht getan.
Noch umfangreicher ist Anna´s Blog. Dort sind ganz unterschiedliche Medien zu sehen, in denen Anna arbeitet. Aber auch die gemeinsame Sprache, die sie sprechen. Möglicherweise sieht man auch, dass ihre Arbeiten, in Akzenten, sich mit der Bildspache von Daniel Richter überschneiden. Ob dieser tatsächlich ein Einfluss ist, weiß ich aber nicht. Auf jeden Fall ist das Heft jeden Cent wert. Bekommt man easy über den Pogo Shop und vlt noch gleich noch ein paar andere Hefte mitnehmen, um Porto zu sparen.
Ach und ganz vergessen ist auch noch nicht der Tod von Trish, der Broadcast Sängerin. Ich war letzten Freitag echt ganz schön down. Deswegen hier noch ein weiteres Video. Ich finde es passt so gut zu Annas Bilder und funktioniert unabhängig von dem Drama, welches sich letzte Woche in London ereignet hat.

Freitag, 4. März 2011 auf´m Gluediver veröffentlicht!


There is Another 3 Months at Pogo Star

Ich glaube ich hattes es schon angedeutet gehabt, das Pogo Books ein Ding nach dem anderen abfeuert.
Ich stell hier mal zwei Zines aus diesem Jahr vor, die es sogar noch gibt. 
Hier oben haben wir das Cover von Daniel Evans Zine.
Daniel aus England und Blut jung. Seine Fotografien isolieren zu meist profane Gegenstände in einem minimalen Umfeld. Das kommt hier oben vlt nicht ganz so gut raus. Aber was man trotzdem sieht, ist die geometrische Figur, die sich dabei quasi aus dem natürlichen Umfeld heraus schält. Das ist selbstverständlich kein Zufall, sondern ein fotografisches Konzept. Irgendwie scheint das sehr zeitgemäß zu sein, das vorgeblich Natürliche mit dem Künstlichen zu konfrontieren.
Zwischendurch gibts noch ein paar Aufnahmen von leicht bekleideten Menschen. Das ist halt immer die Crux. Macht man ein Motto Heft, dessen Konzept sich vlt schnell erschöpft und zeigt man verschiedene Richtungen. Hier wäre erstes vlt konsequenter gewesen. Nichtsdestotrotz, nettes Heft. Kann man kaufen, bei Pogo.
Sarah Duncans Zine There is another Star, ist dagegen ganz aus einem Guss. Aber auch sie konfrontiert eine übergeordnete "Wirklichkeit" mit einer wörtlich zu nehmenden künstlichen Begrenzung.
Zum einem sind da Bilder zu sehen, die uns an die weiten des Weltraums erinnern. Aber genauso könnten es auch Innenansichten sein, die aus mikroskopischer Größe ins Überdimensionale gebracht wurden. 
Per Überlagerung und Schnitten sind diese Ansichten – nicht selten – in die Form eines Dreiecks bzw. die Pyramide gebracht.
So gesehen haben wir es hier vlt mit eine mehrfach rückwärts gewandte Sicht zu tun.
Aus ästhetischer Sicht kann ich diesen Blick durchaus nach vollziehen.
Aber ist Space tatsächlich the Place?
Befragt die Bilder, sie geben euch die Antwort, die ihr hören wollt. Hier bei Pogo.

Montag, 18. Oktober 2010 auf Gluediver.

Pogo News

Während ich nicht mal mit dem Rezensieren nach komme, haut Herr Pf. munter weiter ein Heft nach dem anderen raus. Also ich liege fünf hinter dem aktuellen Stand zurück. Das schöne Photo hier oben kommt von Linn Heidi Stokkedal. Hat mir von den Neuen Publikationen – so aus der digitalen Distanz – am besten Gefallen. Gegenprobe: neues Heft 1-2-3-4-5 oder alle Hefte auf einen Blick, hier! Aber ich glaube ich habe mein Herz sowieso an die klassischen Zines verloren. Ach Herzschmerz. Ausführliche Besprechung folgen dem Schema der unaufgedrängten Reihung.

the first 2 come

Das ist ja was. Neuer Blog mit alten Kram. Aber irgendwie wollte ich mal den Kritiken von Zines, 7" Platten und Homerecording Kassetten einen eigenen Platz geben. Was nicht heißen soll, dass ich soviel Zeit habe, 1000 weitere Blogs zu basteln. Also mische ich demnächst noch alte Kritiken vom Gluediver, mit neuen Besprechungen von alten Zines und Kassetten, die hier noch so rumschwirren. Gerne dürft ihr mir aber auch neue Sachen schicken, die ich besprechen soll oder kann. Aber es gibt keine Gefälligkeitskritiken. Sorry, das mag euch im Einzelfall ungerecht erscheinen. Aber mehr Werbung braucht diese Welt nicht. Lieber mal wieder n bissl negative Dialektik für´s Hosentaschenformat. Soll die geneigte Leserin oder gebeugten Leser nicht davon abhalten, mich in den Kommentaren lauthals zu beschimpfen. Also dann...Achso, gleich im ersten Post schon die Ausnahme vorweg. Der Bildband von Todd Fisher kann nur noch ganz bedingt als Fanzine gelten. Hier ist das schwarz/weiss Kopiererzine eben genauso gut aufgehoben, wie ein Vielfarb-Druck. Mir gehts vorrangig um die Idee.

Zu erst veröffentlicht beim gluediver.

 "Someone Cuts My Hair While I Sleep" – Todd Fisher

Ja, dieses Problem kenn ich. Man schläft ein und denkt sich am kommenden Morgen, "Bin ich in der Nacht die Treppe runtergefallen?". Ist mir neulich auch wieder passiert. Aber das müsst ihr nicht sehen. Außerdem hab ich eigentlich auch ganz andere Probleme. Eine der tollsten Sachen an diesem Blog waren und sind, wenn ich Post von Pogo Books bekomme. Das letzte war so ein Teil, wo manche Sachen noch nicht einmal richtig veröffentlicht waren oder ich habe sie schon in Berlin gesehen aber ich sollte noch den Mund halten. Eigentlich wär´s da ganz gut gewesen, wenn ich noch vor Weihnachten oder zum Neujahr meine Besprechung gemacht hätte. Weil ist ja die einzige Zeit wo Görls und Bois mal n bisschen Geld übrig haben. Jetzt ist fast April und richtig viel mehr Zeit zum Blog schreiben habe ich auch nicht. Aber noch ein paar Minuten lenke ich mich hiermit ab. (jetzt schon fast ne Stunde) Und das Buch von Todd Fisher liegt hier schon zu lange neben mir, also angegangen das Ding. Ihr wollt das Buch von Todd haben, ihr wisst es vlt. noch nicht und ihr müsst auch ein bisschen in die Taschen greifen, bevor ihr es euer eigen nennen könnt. Aber das ist schon gerechtfertigt. Denn das Buch ist ein Buch. Fett und toll gedruckt. Ein bisschen aufpassen muss man bei den dunklen Flächen, wenn man da mit den schmierigen Fingern rangeht. Aber tut ihr ja nicht. Ich kannte Todd vorher nicht und ich kenn ihn eigentlich auch jetzt noch nicht. Ein bisschen was kann man bei Pogobooks lesen. Muss man aber nicht. Die Bilder sprechen für sich. Fisher hält rauf, wo man selber geneigt ist wegzuschauen. Das kann man Scheisse finden aber ich denke es kann nicht schaden sich mit der Welt dar draußen zu konfrontieren. Ja, schon klar. Man braucht nicht zwangsläufig Bilder um zu verstehen, – dass bei dem Kampf um die paar Krümel, die beim Torte verteilen abfallen – das jede Menge Leute auf der Strecke bleiben. Und dieser Umstand ist auch nicht aus der Welt, wenn man sich ihn per Buch in ein Regal stellt. Und alle die glauben, dass es so einfach ginge, sollten sich das Buch NICHT kaufen. (Sorry Claudio.) Oder doch, kauft euch das Buch und springt dann aus dem Fenster. Hmmm, Nee springt auch nicht aus dem Fenster, wenn ihr´s nicht rafft. Daran will ich nicht Schuld sein.
Das Buch ist vlt für die, die sich am Ende der Party fragen, für was der Scheiss. Für was Verantwortung übernehmen, für was die Stimme erheben und vlt auch mal in den Worten: "Nein! Nicht in meinen Namen!" Ich habe keine Ahnung ob das Todd Fisher so intendiert hat. Vmtl nicht.  Denn das Buch hält mehr bereit als die Einsichten und Ansichten auf die Szenen, die uns Scheisse! denken machen. Das Scheisse! ist eingebettet in Aufnahmen von jugendlich-hedonistischen Gebaren, ohne dieses zu diskreditieren. Vlt weil die Jugend einerseits noch ihr Alter vor sich hat und zum zweiten, scheinen hinter den Sicherheiten – die die Gruppen den einzelnen Individuen bereithält – sich bereits die Abgründe auftun. Und warum nicht Angesichts des Abgrunds tanzen, knutschen oder fummeln?! Die Gruppe ist hier kein festes Versprechen, sondern das fragile Gebilde einer Notgemeinschaft. 
Eigentlich wollte ich statt dieser Allgemeinheiten nur über ein Foto schreiben. Ist hier ganz unten zu sehen. Zwei Transen prügeln sich auf der Straße (vlt. auch dem Strich), die Frau in der Boutique ist wirklich entsetzt, der Boutique Besitzer schließt die Tür ab. So sieht also der sowieso kritikwürdige paternalistische Schutzreflex der heutigen Zeit aus. Das Bild ist körnig, scheint aus der Hüfte fotografiert zu sein. Beides Indizes, die die Authentizität des Bildes bezeugen sollen. Keine Ahnung ob man tatsächlich eine Kamera bei der Hand hat, wenn die Welt sich einem so offenbart. Als ich neulich nach Hause lief, stand ein Mit40er an seiner Haustür, im weißen Bademantel in einem Gespräch mit einem Boten. Das war in der Schleifmühlen Straße. Ich hatte keinen Fotoapparat dabei, aber hätte vmtl. auch nicht den Mut gehabt drauf zu halten. Vlt ist Todd Fisher tatsächlich einer derjenigen, die draußen unbeirrbar herumlaufen, auf der Suche und mit dem Auge für die gesellschaftlichen Verwerfungen und den bühnenhaften Charakter den die Welt dabei annimmt. Denn an eine Mangel an kompositorischer Strenge mangelt es den Bildern nicht. Das zweitbeste Bild für mich ist die Frau, die die Katze im Arm hält, (Tieraufnahmen machen sich nie schlecht im Portfolio) quasi die Verdopplung eines Bildes, das im Hintergrund zu sehen ist. Abzüglich der Gefährlichkeit, die auf Kosten der Realität geht. Wie gesagt, Fisher hat schon ein Auge oder einen Kopf für solche kompositorischen Kniffe. Mal schauen, was aus Todd dann mal wird, was das Alter ihm bereit hält. Gehört wohl selber noch zu den Jugendlichen, die er abbildet oder ist ihnen zumindest noch nicht lange entwachsen.
Jetzt habe ich mir mit meinen kleinen Text doch fast schon ein Original Abzug von dem zweitschönsten Bild verdient. Aber nur fast. Also Kiddos, schaut mal auf die Seiten von Pogo Books. Die Hefte von Mark Peckmezian, Ana Bak und jetzt auch das Buch von Todd Fisher kann man ungesehen kaufen. Aber auch so gibt es jede Menge Entdeckungen zu machen. Just shop.
Gute Nacht Welt da draußen. Nur eure Avatare schlafen mal wieder nicht und ich.